A, B, C, der FCI Standard Nr. 172 lief in den Schnee …

Kinder versuchen auf zahlreichen Wegen Aufmerksamkeit zu erheischen. Die Erstgeborenen z.B. sind meist die eifrigen, die alles ganz genauso machen, wie die Eltern es wollen. Das werden die Anwälte und Ärzte unserer Welt. Dem entgegen müssen sich die Letztgeborenen eine andere ökologische Nische suchen, in der sie ebenfalls die Liebe und Aufmerksamkeit der Eltern erlangen können. Sie ergreifen deswegen meist das, was man unter kreative und freie Berufe zusammenfasst.
Während in ihrer Jugend ihre Geschwister meist mit Bestnoten und Auszeichnungen auffallen, wählen sie den Kopfdurchdiewandweg.
Sowohl der Charakter der Angepassten als auch jener der Querläufer wird durch das Verhalten der Eltern verstärkt. Psychologen sprechen hier gerne vom Begriff der Verstärkung.
Die zahmen Streberkindchen werden positiv verstärkt.
Die kleinen Querulanten werden für ihr krakeliges Verhalten ebenfalls belohnt, denn je lauter und unverschämter, desto mehr Aufmerksamkeit.
So manifestiert sich der Charakter und die Verhaltensmuster beider Varianten.
Den Eltern ist es deswegen zu empfehlen im Fall des unerwünschten Verhaltens mit Löschung zu reagieren. Auf Geschrei nicht zu reagieren mag bisweilen anstrengend sein, lohnt sich langfristig aber in jedem Fall.
Die Eltern sollten eines im Kopf behalten: Am Ende wollen die Kinderlein nur eines – Liebe.

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Wie Blogs mein Leben schöner machen

Bei Pah gibt es diese wunderbare Kochkolumne. Seit ich die lese, bin ich, was das Zubereiten von Speisen angeht, viel experimentierfreudiger geworden. Z.B. gestern hatte ich nach der Arbeit furchtbaren Hunger und bin einkaufen gegangen, weil wir Abends Besuch erwarteten. Das soll man ja nicht machen, denn mit Hunger kauft man immer den größten Unsinn und auch viel zu viel Kram. War mir aber egal.
Ich habe grünen Spargel, Avocados, Zitronen, Pinienkerne, rote Paprika, Radieschen, eingelegte Maiskölbchen und ein halbes Schwein gekauft.
Seit Samstag haben wir einen Grill und deswegen grillen wir jetzt jeden Abend. Ich bin nicht sehr erfahren, was das Kaufen von Fleisch angeht und stehe deswegen oft recht unentschlossen vor der Fleischtheke. Zum Glück ist da meistens niemand weil die Fleischereinfachverkäuferin sich in der Fleischzerteilungskammer ihre Fingernägel anschaut.
Als ich so rumstand entdeckte ich ein Schild, auf dem stand: Holzfällersteaks vier Eiro das Kilo. Die Schale dahinter war leer. Alle anderen Fleischschalen waren voll. Ich schloss messerscharf, dass die Holzfällersteaks besonders gut sein mussten, sonst wären die doch nicht leer!
Als eine halbe Stunde später die Verkäuferin kam, erkundigte ich mich nach den Holzfällersteaks. Klar haben sie noch welche, sagte sie und hob ein Schwein ohne Beine und Kopf hoch.
Wie viel ich denn haben wollte? Drei Stück. Das musste ich dann aber auf zwei korrigieren, denn 1600 Gramm Fleisch schien mir für drei Personen zu üppig.
Mit dem ganzen Krempel lief ich nach Hause und verteilte ihn wie in einer dieser Kochsendungen auf dem Tisch. Leider ließ sich der Koch nicht blicken, der normalerweise immer sagt: Yo und aus dem verfaulten Apfel, der Mülltüte und den Wachteln machen wir jetzt abgehangene Schmorwachteln an Apfelmousse mit einem Schuss Sherry.
Ich entschloss mich aus mentalhygienischen Gründen Nudeln zu kochen. Als die fertig waren, entschied ich mich Nudelsalat zu machen.
Ich kochte also den grünen Spargel, schnitt Radieschen, Maiskölbchen und Paprika klein und schmiss sie in die Nudeln. Dann röstete ich die Pinienkerne und warf sie auch dazu.
Darüber verteilte ich eine halbe Zitrone, 200 Milliliter Balsamico und Olivenöl, pfefferte und salzte ordentlich und voilà, der Salat war fertig.
Der aufmerksame Leser wird sich nun fragen: Und die Avocado?
Ja, die war ein Problem. Nachdem ich sie klitzeklein geschnitten hatte, fiel mir auf, dass sie eigentlich noch nicht reif war und nicht weich genug.
Also legte ich sie kurzerhand in der Auftaustufe einige Minuten in die Microwelle. Bestimmt würde sie so schön weich werden, hoffte ich.
Was ich bekam, war ein Haufen dampfender graugrüner Grillkohle.
Die gab ich meinem Freund, der draußen mit den meterhohen Flammen am Grill kämpfte.
Grillen am Balkon

Der Salat hat super geschmeckt.

Korrelationen

Wo doch das Thema Autofahren gerade in ist … wer gelegentlich in Brandenburg Auto fährt, dem wird aufgefallen sein, wie waghalsig so mancher Zeitgenosse fährt. Nicht umsonst hat der ADAC im Westen die Alleen komplett abgeholzt. Schließlich neigen Bäume dazu ab Tempo 160 in die Fahrbahn zu springen.

Jedenfalls scheint es ein ungeschriebenes Gesetz zu geben, das lautet: Wenn vor Dir ein Kleinwagen fährt, fährt er langsam. Schau nicht auf Deinen Tacho. Sei Dir sicher, er ist langsam wie eine Schnecke.

Deswegen wird man gedrängelt bis zum geht nicht mehr. Auch wenn man schon schwitzend die Tachonadel bis 120 gejagt hat. Im Rückspiegel nähert sich unaufhörlich der Hintermann. Man kann schon die roten Äderchen im Inneren seines Auges sehen. Sein Atem beschlägt bereits die eigene Heckscheibe.
Einen ähnlich provozierenden Charakter scheinen Absätze zu haben. Wenn ich mit Absätzen Fahrrad fahre, werde ich grundsätzlich überholt. Selbst die schwer schnaubende Oma in Gesundheitschuhen zieht böse blickend an mir vorbei. Ich habe sie mit meinen Absatzschuhen schließlich provoziert. „Entschuldigung!“, rufe ich hinterher. Doch sie kann mich nicht hören, denn meine Stimme wird von dem Fahrtwind der anderen siebzehn Fahrradfahrer weggetragen, die ebenfalls an mir vorbei rasen.

Hätte ich Turnschuhe an, führen sie alle hinter mir. So ist das auf brandenburgischen Straßen wenn man einen Mittelklassewagen aufwärts fährt.

Allee

Co-Betteln

Bud hats je endlich laut ausgesprochen. Wir anderen, wir sind doch alle neidisch, dass sich unser Zahnschmelz vor Zähneknirschen abgereibt.
Malcom nutzt die ganze Sache als Chance. Eine hübsche Referenzliste hat er dazu auch erstellt, mit der ich gerne konkurriere. Es muss auch kein Lexus sein. Ich nehme irgendwas und lobe es in den Himmel. Hauptsache kostenlos.

* Seit ich 22 bin, fahre ich unfallfrei
Das liegt vermutlich daran, dass ich seit ungefähr dieser Zeit gar nicht mehr Auto fahre. Mein erstes und einziges Auto war ein Trabi-Kombi in Panamagrün mit Nebelscheinwerfern und Anhängerkupplung. Ich habe ihn mit dem Erhalt meines Führerscheins durch einen Bekannten, der Verbindungen in den Osten hatte, für 400 DM erworben.
Da ich zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr zu hause wohnte, war ich plötzlich sehr beliebt in meiner Schule. Leider ist mir der Auspuff insgesamt drei Mal abgefallen. Die Abgase im Innenraum des Autos verringerten meine Popularität so deutlich, wie das bloße Vorhandensein des Autos sie aufgewertet hatte.
Auch habe ich gelegentlich Abstände nicht ganz richtig eingeschätzt. Der Trabi hatte dieses schöne Feature Einparkhilfe, wie man es beim 7er BMW kennt, leider nicht. Das Auto zierten also diverse Abdrücke von Hausecken, in die ich leider fuhr, als ich parken wollte.
Des weiteren bin ich einen Sommer lang den Nissan King Cups meines damaligen Freundes gefahren. Auch hier habe ich diverse Hindernisse übersehen und bin kleine Mauern, die ich fälschlicherweise für Bordsteine hielt, hoch gefahren. Mein damaliger Freund hat das ganze mit lauten Geschrei akustisch untermalt und wird jederzeit bestätigen, dass ich was das Hindernisse um und anfahren geht, sehr wagemutig bin.

* Ich wurde noch nie mit überhöhter Geschwindigkeit erwischt
Mein Trabi hatte 28 PS. Einmal, als ich einen sehr langen Berg runter fuhr, zeigte mein Tacho 110. Schneller bin ich nie gefahren. Es bleibt fraglich, ob ich tatsächlich jemals so schnell gefahren bin. Als der Tachometer diese Geschwindigkeit anzeigte, wurde ich parallel von einem Roller überholt.

* Ich habe noch nie einen anderen Autofahrer angehupt
Dem entgegen habe ich auf dem Dorf mit großer Begeisterung meine Nebelleuchten dazu eingesetzt, um bei Proll-Golffahrer den Anschein zu erwecken, ich sei einer von ihnen.

* Ich rauche nicht mehr in Autos
Hauptsächlich weil ich weder rauche noch Auto fahre.
Als ich noch rauchte, fuhr ich auch noch Auto, Mein Trabi hatte elegante Pelzsitze, die sich als gut brennend herausstellten. Auf dem Weg zum Flohmarkt nach Fürth fiel mir mal eine Zigarette zwischen die Beine. Das Fell unter meinem Hintern begann nach wenigen Millisekunden zu kokeln. Meine geistesgegenwärtige Beifahrerin reagierte und bewahrte mich vor dem Verbrennungstod indem sie mir den Inhalt ihrer gerade geöffneten Flasche Cola zwischen die Beine schüttete. Ich trug eine hellbeige Hose. Die Blicke auf dem Flohmarkt werde ich nie vergessen.

* Ich berichtete des öfteren über diverse Produkte und bin mir sicher dadurch einen hohen Zulauf erreicht zu haben
Yo, z.B. ist sowohl das Rasiergel für Frauen als auch die Sommerstrumpfhose bei Tchibo restlos ausverkauft.

Alle Referenzen des Herrn Malcom in Ehren, aber verdient hätte ja wohl ich das Auto oder?
Ich meine, das hat doch Vollkasko?
Oder?

Der wilde Osten

Wer nach Wandlitz fährt, der sollte auf jeden Fall einen kurzen Stopp im Café Nostalgie, in der Bonner Straße 5, einplanen. (Auch ein toller Ausflug, wenn man z.B. gerade ein Auto hat und nicht weiß, was man damit machen soll.).
Das Café Nostalgie ist auf jeden Fall eine Reise wert. Schon das Eingangsambiente verleitet zu nichts anderem als einem sofortigen Niederlassen. Vom staubigen und mit Schlaglöchern durchsähten Parkplatz schreitet man durch eine in dunkelgrün gehaltenen Rankenbogen. Zu dessen Füßen verkümmern kleine Rosensträuche. Der Außenbereich ist in dem gärtnergrünen Plastikexterieur gehalten.
Das wahre Wunder erlebt man erst mit Eintritt in die Innenräume. Man findet den Boden gepflastert mit schätzungsweise 700 verschiedenen Orientläufern. Kein Stuhl, kein Tisch sieht wie der andere aus. Jedes Fenster, jede Tür wird umrahmt von mindestens fünf verschiedenen Vorhangvarianten. Man findet hier alles vom schweren Samtdeko bis hin zum zarten Blütenspitzenvorhang.
Wer es wagt, sich auf ein gemütlich aussehendes Sofa zu werfen, wird schnell erkennen, wie schmerzhaft Sprungfedern sich in Haut und Knochen bohren können.
Während man auf die Bedienung wartet, die schweißtriefend umher rennt, kann man sich in der reichhaltigen Karte orientieren. Auf gut zehn Seiten wird Köstlichkeit nach Köstlichkeit angepriesen. Es gibt mindestens zwölf verschiedene Kuchensorten.
Verköstigt haben wir die Sachertorte und Omas Käsekuchen. Beides sehr zu empfehlen. Eher vorsichtig sollte man bei der Wahl der Getränke sein.
Ich selbst habe wagemutig einen Cappuccino mit Milchschaum und mein Freund hat einen Milchcafé bestellt.
Der Cappuccino mit Milchschaum stellte sich als Nescafe Fertigmix heraus, der durch die Zugabe von etwas Milchschaum beschönigt wurde. Beim Trinken gerieten immer wieder kleine Kafeepulverbröckchen in meinen Hals, die mir den ein oder anderen Gänsehautschauer verpassten.
Der Milchkaffee war eher so etwas wie ein schwarzer Tee in Kaffeetasse.
Darum rate ich dringend zum schnöden Wasser, was ohnehin viel besser mit den 4.000 Kalorien, die man aufgrund der Verköstigung des Kuchens zu sich nimmt, harmoniert

Auch an Kinder ist gedacht. Eine reichhaltige Eiskarte wird so manches Herz höher schlagen lassen. Unvergessen der Eisifanti und das Eisufo. Der Eisifant das sind zwei Kugeln dunkelbraunes Eis, welches durch ein Bisquittstäbchen geteilt werden (siehe Zeichnung). Wer sich das traut zu essen, der ist schon wer.

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Insgesamt wurden wir sehr freundlich und zuvorkommend behandelt. Der Kellner verbreitet eine angenehme Atmosphäre der Hektik und Unruhe, die einen jedoch nicht davon abhalten sollte, sich den Wandschmuck näher zu betrachten. Von selbst hergestellten Klumpen aus Salzteiggebäck über Bismarcksche Pickelhauben bis hin zum afrikanischen Speer ist hier alles geboten.
Besonders liebreizend empfand ich die Kronleuchter, die alle mit Energiesparlampen bestückt waren. Im Café Nostalgie wird einem also nicht nur jeder Wunsch erfüllt. Nein, man trägt auch Verantwortung für die Umwelt und die natürlichen Ressourcen.

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Verkaufstrick

Irgendwann war ich mal mit einem jungen Mann liiert, dessen Eltern verhältnismäßig wohlhabend waren. Zum ersten Kennen lernen ging es in ein feines Restaurant.
Das Restaurant war so fein, dass es unmöglich war, sich wohl zu fühlen. Jede Konversation, die über ein Wispern hinaus ging, empfand ich als proletisches Geschrei. Ich entschloss, möglichst gar nicht zu sprechen. Die eher spartanisch-verkrampfte Unterhaltung passte zudem ganz gut zu den eher übersichtlichen Portionen.

Für die Hauptspeise sollte es Hummer geben. Auf den hatte ich nicht besonders Lust, denn erstens finde ich es ein wenig seltsam Tiere lebend zu kochen und dann zu verspeisen und zweitens hatte ich in der Woche zuvor eine Kochsendung über Hummerzubereitung gesehen.
Dort schmiss der Koch einen sich verzweifelnd windenden Hummer in sprudelndes Wasser und holte ihn wenige Minuten später rot glänzend wieder heraus, um ihn der Kochsendungsmoderatorin zu präsentieren.
Er legte den jetzt schlappen Hummer auf eine Holzplatte vor die beiden und stach mit einem eispickelartigen Werkzeug in die Seite des Tierchens. Sofort spritzte der Moderatorin schleimiges Zeug ins Gesicht und der Koch jubelte: „Das ist Hummergrün! Eine Delikatesse!“, während er weiter in der Seite des Viehs popelte.
Die Moderatorin wischte sich den Glibber aus dem Gesicht und betrachtete ihn angewidert. Der Koch, in seiner Begeisterung über das Hummergrün fast überschäumend, wedelte mit einer mit Hummergrün gefüllten Suppenkelle vor der Moderatorin herum, die leise aufstieß und dann einen Brechanfall unterdrückend, eilig zum Wein lief, das erste Glas auf Ex herunter kippte und dann gequält lächelnd überleitete: „Nun, das mit dem Hummergrün ist wirklich SEHR interessant, aber was haben wir hier denn für einen köstlichen Weißwein?“

Diese Geschichte erinnernd wollte ich keinen Hummer essen und behauptete eine Meeresfrüchteallergie zu haben.
Den Vater des Freundes hielt das natürlich nicht davon ab, Hummer zu bestellen. Im Eingangsbereich des Restaurants gab es ein mächtiges Aquarium. Dahin wurde er geführt und durfte sich ein Exemplar aussuchen.
Er zeigte nicht lange zögernd auf ein recht stattliches Tier.
Der dicke Koch krempelte seinen Ärmel hoch und griff entschlossen ins Wasser. Der Hummer hatte sich die ganze Szenerie schon von innen mitangesehen und krabbelte zeitgleich mit Eintauchen der Hand eilig in die Mitte des Aquariums, wo sich eine Art Gitter befand.
Dort krallte er sich mit seinen Scheren fest.
Der Koch zog an dem Hummer. Der Hummer hielt sich unbeeindruckt fest. Der Koch zog und zerrte. Der Hummer tat so, als kümmere ihn das nicht. Und was soll ich sagen, nach gut zehn Minuten Kampf, gab der Koch entnervt auf und hieß den Vater des Freundes sich gefälligst einen anderen Hummer auszusuchen.

Diese Beobachtung war zweifelsohne das schönste am Abend. Beim Herausgehen schaute ich den Hummer noch mal an. Ich denke, er lebte schon seit Jahren in dem Aquarium, denn er war mit Abstand der größte von allen und wahrscheinlich suchte jeder Gast sich genau jenen aus.
Während die anderen umständlich ihre Jacken holten, nutze ich die Gelegenheit und flüsterte dem Hummer über die Wasseroberfläche zu: „Weiter so! Nur nie nachgeben!“

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P.S. Hummer und Quantenmechanik