Online Talk bei DRadio Wissen

Am Samstag zwischen 11.00 und 12.00 Uhr war ich bei DRadio Wissen beim Online Talk zum Thema Eltern im Netz.

Gestern war ich gemeinsam mit Franziska Bluhm (franziskript) und Nina Pagalies (wortwusel.net) im Online Talk bei Daniel Fiene und Herrn Pähler im Radio zu hören.

Nach dem Studium hatte ich den großen Traum ein Volontariat beim Radio zu ergattern. Das war natürlich unmöglich. Ich hab mir jedenfalls das Radio als geschäftiges Gewusel vorgestellt, eher so wie einen Bienenstock. Meine einzigen beiden Radioerfahrungen – hier und bei Radio Fritz bei trackback – haben mich eines Besseren belehrt. Während bei trackback der Moderator Marcus Richter noch anwesend war und mir sehr freundlich alles erklärt hat, war ich gestern im RIAS-Gebäude alleine. Alle anderen saßen in Köln. Ich wurde in ein Zimmer gesteckt, in dem Kopfhörer lagen und diese Mikrophone, die mich an die 20er Jahre erinnern und im anderen Zimmer schaute ein Techniker ratlos auf Knöpfe und erklärte mir rein gar nichts. Macht aber nichts, denn im Wesentlichen war es eine Telefonkonferenz und diese Art der Kommunikation ist mir bereits bekannt.

Jedenfalls hat es wieder Spaß gemacht und ich bin voller Bewunderung für all jene, die in Interviews nicht ständig äh sagen und auf spontane Fragen vollständige und vernünftige Sätze von sich geben. Kann man das einfach oder lernt man das?

Mehrere Aspekte sind mir geblieben:

1) Ich finde es schade, dass Nina Pagalies nicht viel stärker rausgestellt hat, dass gerade Lyrik für Kinder ein wunderbares Feld ist. Bzw. natürlich hat sie sich stark dafür gemacht, aber sie hätte deutlicher raus stellen können, dass Lyrik und Kinder eben keine exotische sondern eine sehr geeignete Kombination ist. Bei unseren Kindern mache ich die Erfahrung, dass sie unfassbar viele Gedichte und Lieder auswendig können – v.a. bevor sie schreiben können. Es muss ja nicht immer Goethe sein. Peter Fox ist auch Lyrik und begeistert Kinder ohne Ende. Auch wenn es seltsam ist, Vierjährige singen:

Halb Sechs, meine Augen brenn,
Tret auf n‘ Typen der zwischen toten Tauben pennt
Hysterische Bräute keifen und haben Panik,
denn an der Ecke gibt es Stress zwischen Tarek und Sam:
Tarek sagt „Halt’s Maul,
oder ich werd dir ins Gesicht schlagen!“
Sam hat die Hosen voll, aber kann auch nicht nichts sagen –
Die rote Suppe tropft auf den Asphalt

(Peter Fox, Schwarz zu Blau, Stadtaffe)

2) Auch fand ich das Thema Kinder und Netz sehr interessant. Diese Idee alles zu filtern und nur bestimmte Inhalte zugänglich zu machen, ist vielleicht ein guter Einstieg. Ab einem gewissen Alter, schützt man seine Kinder auf diese Art jedoch vor gar nichts mehr. Da geht es dann tatsächlich um Verständnis und Vertrauen schaffen. Vertrauen, dass die Kinder eben bestimmte Inhalte nicht (oder nicht zu viel konsumieren). Irgendwie finde ich es seltsam Kinder in so eine künstliche Blase zu setzen und sie nicht wirklich fit für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Netz zu machen.

Ich stelle mir immer vor, dass das wie damals mit dem Fernsehen ist. Da gab es drei Sender und feste Kindersendungensendezeiten. Ich durfte Wickie, Heidi und Captain Future sehen und fertig (OMG! Ich bin ausschließlich mit Animes groß geworden!!!) Damit haben meine Eltern meinen Fernsehkonsum inhaltlich wie zeitlich reguliert. (Als Analogie zum gefilterten Netz) Andere Kinder, bei denen ich zu Besuch war, durften entweder anderes anschauen oder aber sie taten es in Abwesenheit der Eltern einfach. Natürlich habe ich aus Neugierde und Gruppendrang auch Verbotenes gesehen (Teufelswerk Videorekorder!). Allerdings war ich wirklich zart besaitet. Mit neun habe ich Gremlins gesehen und wochenlang Nachts furchtbare Angst gehabt. Allerdings konnte ich nicht zu meinen Eltern, weil ich ihnen ja nicht sagen konnte woher meine Ängste kommen. Solche Situationen möchte ich meinen Kindern ersparen und ansonsten hoffe ich, dass sie sich vernünftig selbst regulieren. Ich habe nämlich sonst immer alleine den Fernseher aus gestellt, wenn etwas für mich Gruseliges kam. Irgendwie haben es meine Eltern geschafft mir gute Antennen zu verleihen, so dass ich einschätzen lernte, was für mich geeignet ist und was nicht.

Deswegen hoffe ich, dass wir unsere Kinder vernünftig an das Netz heran führen. Sie lernen damit für die Schule zu arbeiten und Informationen zu recherchieren, die sie interessant finden. Auch sollen sie lernen, dass Informationen gegengecheckt werden. Nicht alles, was in der Zeitung oder in der Wikipedia steht, ist richtig. Über Wikipedia und Co. hinaus lernen wir gemeinsam Seiten kennen, welche die Form von Unterhaltung bieten, die sie sich wünschen. Das Thema soziale Netze spielt aufgrund des Alters noch keine Rolle. Was den Konsum angeht, finde ich es am Anfang sinnvoll Kinder an einen Wohnzimmer-Rechner zu setzen und ihnen nicht gleich einen Computer im eigenen Zimmer zur Verfügung zu stellen und dann leider auch – sich als Erwachsener mäßigen (z.B. Handy beim Essen aus stellen).

Mich interessiert trotzdem: Wie geht ihr mit dem Thema Internet und Kinder um? Einen Eintrag dazu habe ich bei Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach gefunden.

3) Der Titel der Sendung lautete „Mama-Blogs und Papi-Foren“. Irgendwann kam die Frage nach den Männern bzw. Vätern. Es gäbe ja so viele Mama-Blogs und so wenig Papa-Blogs. Habt ihr auch den Eindruck? Ich nicht. Mir fallen spontan ein:

Herzdamengeschichten
How To Be A Dad
Made by Joel
Die Olsenban.de
Grindblog mit zugehörigem Twitteraccount

Wobei natürlich einige der Links keine Papa-Blogs in dem Sinne sind, dass sie sich nur mit dem Vatersein und dem Kinderhaben beschäftigen. Aber dann hätten sie mich nicht einladen dürfen. Ich empfinde mich überhaupt nicht als Mama-Blog. Ich schreibe über alles was mich interessiert und da meine Kinder im Moment einen großen Teil meines Lebens einnehmen und auch dankbare Geschichtenprodzenten sind, ist hier im Moment viel über Kinder zu lesen. Die meist gelesenen Artikel im letzten Jahr waren aber:

FDP Wahlplakate
Internetabhängig. Ich so – aus Gründen
Über die Psychologie von Katzenpostings
Gastarbeiter und Döner-Morde

Abenteuer Whirlwanne

Was man im Leben wirklich nicht braucht. Auch nicht als MillionärIn: Einen Whirlpool

Neulich war ich einige Tage bei Freunden zu Besuch, die gerade umgezogen sind. In eine Wohnung, die bereits über eine Whirlbadewanne verfügte. Es ist wichtig zu wissen, dass die Wanne bereits vorhanden war. Ich möchte nicht, dass andere denken, ich hätte Freunde, die bescheuert sind.

Bescheuert muss man aber sein, wenn man eine Whirlwanne kauft. Preislich beginnt der Spaß beim Neuerwerb bei ca. 2.000 Euro. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Die Modelle tragen Namen wie Lotus oder Blue Moon und suggerieren Entspannung und Erholung. Jeder, der schon mal in so einer Whirlwanne lag, weiß, angemessenere Namen wären Trommelfellruptur oder Fortissimo. Ich wußte das nicht. Ich dachte, als ich die Wanne musterte: „Ach Mensch, nette Idee. Wenn man so mit Kindern abends an die eigenen vier Wände gefesselt ist, dann ist so eine Whrilwanne doch eine schöne Idee. Wenn die Kinder schlafen, legt man sich da rein – womöglich noch gemeinsam mit dem Partner und entspannt ein bißchen.“

Es ergab sich, das meine Freunde tagsüber unterwegs waren und ich mich ein bißchen langweilte. Deswegen entschloss ich mich, die Wanne mal zu testen und ließ sie voll laufen. Dann legte ich mich rein und betätigte den Wasserumwälzschalter. Im gleichen Moment spürte ich einen grauenerregenden Schmerz im linken Oberschenkel. Es dauerte eine Weile bis ich begriff, dass mein Oberschenkel an die Stelle gekommen war, an der das Wasser angesaugt wurde, um zu den acht Düsen wieder raus geschossen zu werden.

Den handtellergroßen Bluterguss, den ich mir so zugezogen hatte, konnte ich jedoch nicht begutachten, weil das Bad innerhalb weniger Sekunden in mehreren Kubikmetern Schaum versank. Ich hatte völlig unerfahren einen tüchtigen Schuss Duschgel in das Becken geschüttet. Als wäre die Sache nicht schon unangenehm genug, stellte ich kurze Zeit später fest, dass ich über und über mit Fetzen eines dünnen Schimmelteppichs übersät war. Die Wanne war – aus Gründen – offensichtlich mehrere Monate – wenn nicht sogar Jahre – nicht benutzt worden. Die stinkenden Schimmelstückchen verklebten meine Augen und ich tastete blind nach der Stopp-Taste. Neben all diesen grässlichen Effekten, machte die Wanne unfassbar laute Geräusche, die ich bislang nur vom Durchzappen bei den N24 Kriegsreportagen kannte. Diesen Monsterapparat konnte man also auf keinen Fall benutzen wenn die Kinder schlafen. Würde man es versuchen, stünden die Kinder innerhalb weniger Sekunden verstört in der Badezimmertür. Man könnte die Wanne überhaupt nie verwenden. Die Nachbarn würden sich beschweren – zurecht! Es war absolut furchtbar! Grauenerregend! WERKAUFTDENNSOWAS?

Ich nestelte blind nach dem Ausschalter, um dem Grauen endlich ein Ende zu setzen und siehe da: Just in diesem Moment als das Gesprudel und Gesprotze, das Rauschen und Tosen ENDLICH aufhörte, setzte die langersehnte Entspannung ein.

 

P.S. Whirlpools nennt man übrigens auch Jacuzzi. Benannt nach den Brüdern Jacuzzi, die Ende der 50er eine portable Hydrotherapie-Pumpe für medizinische Zwecke entwickelten. Die Jacuzzis waren Italiener. Womit wieder bewiesen wäre, dass die Italiener so ziemlich alles erfunden haben.

P.P.S. Das neue Wort zu diesem Artikel lautet Sielhaut. Sielhaut war das, was ich mir im Anschluss an diese Erfahrung vom Körper schrubbte. „Sielhaut ist ein Biofilm, [der in Innenflächen des Wasserdüsensystems eines Whirlpools entstehen kann]. Sie besteht zum überwiegenden Teil aus toter und lebender Biomasse sowie aus anorganischen Bestandteilen.

Unverändert seit 1982

Wer wirklich mal einen Blick in die Grundschulzeugnisse wirft, wird feststellen, dass man in seiner Vorstellung irgendwie die schulische Vergangenheit idealisiert hat.

Wenn elterliche Vorstellungen und kindliche Schulleistungen aufeinander prallen, hilft es meist, die eigenen Zeugnisse hervorzukramen. Über mein Zeugnis der 1. Klasse musste ich heute schmunzeln. Irgendwie erkennt man schon den Hang zum Bloggen.

Wie war das bei Euch so?

Trend. Meiner.

Ich blogge weiterhin gerne, fühle mich jedoch zunehmend bei Google+ wohler.  Mein Blog ist schon immer so eine Art Geschicktensammelsurium und über all die Jahre gab es hier vergleichsweise wenig Interaktion. Ich sehe, das Artikel, die teilweise 2.000 Mal gelesen wurden, trotzdem „nur“ 10-20 Kommentare erhalten. Ich mag Kommentare und ich mag v.a. Interaktion. In den ersten beiden Jahren des Bloggens gab es weitaus weniger Leser, allerdings spannen die viele Geschichten in den Kommentaren weiter. Das hat mir sehr gefallen. Im Laufe der Jahre wurden es zwar mehr Leser, aber die Kommentare wurden seltener. (Ich möchte mich heute noch selbst auspeitschen, dass ich mit dem ersten Blogumzug nicht in der Lage war, die Kommentare ordentlich zu sichern…).

Auch ist es auf Google+ viel einfacher mal schnell irgendwas zu schreiben. Im Blog mag ich es, wenn die Geschichte einen Spannungsbogen, irgendeine Art Pointe oder Aussage hat – eben vollständig und abgeschlossen erscheint. Deswegen ersetzt Google+ mein Blog nicht, sondern erweitert nur mein Internetleben.

Google+ finde ich viel interaktiver. Ich habe das Gefühl, dass ich erst über Google+ angefangen habe richtig wahrzunehmen, wen es sonst noch so gibt, was man sonst noch so lesen könnte, etc. Ganze Welten haben sich erschlossen. Wahrscheinlich auch weil ich irgendwann mal auf die Idee gekommen bin einen RSS-Reader zu benutzen. Dort packe ich alle Blogs rein, die ich entdecke und lese sie mehr oder weniger regelmäßig und von dort aus, schicke ich sie wieder in den Google+-Stream, der für mich immer mehr zu einer Art Link- und Themenhistorie geworden ist.

Twitter habe ich auf eine ähnliche Weise schätzen gelernt. Ich könnte ganze Abende damit verbringen Twitter nach bestimmten Hashtags zu filtern und so kurzzeitig Teil einer speziellen Gemeinschaft zu werden. Ich mag das. Mal abgesehen von den einzelnen Tweets, die mich immer wieder so zum Lachen bringen, dass ich regelmäßig Getränke auf meinen Bildschirm spucke.

In Facebook laufen meine Tweets und die Blogartikel und auch hier freue ich mich über die entstehenden Dialoge. Anscheinend bin ich tatsächlich ziemlich internetabhängig und stehe voll auf L-Signale.

Für 2012 habe ich mir vorgenommen all diese Splitter besser zu vereinigen. Da ich endlich verstanden habe, welche Macht hinter Tags, RSS und all den schönen Plugins und Widgets bei WordPress steht, bin ich zuversichtlich, dass mir das gelingt. Sobald ich Zeit habe. [Räuspern]

Ach und mobiles Internet samt aller dazugehörigen Apps und Netzwerke. Das muss irgendwann sein. Ich will auch mal Mayor von Beates Wurstladen sein. Ohne irgendeine Bürgermeisterschaft oder irgendein Badge kann ich nicht mehr normal leben. Glaube ich.

Trend. Meiner. gefunden bei wirres.net, begonnen von Cem Basman.

 

Und P.S. Danke an meine Leser. Ich würde definitiv nicht schreiben, wenn es keine Leser gäbe. So ist das. Ich bin nicht so der Selbstzwecktyp. Die Leute im Internet sind alle ekelhafte Selbstdarsteller – mich eingeschlossen.

Der Tag an dem der Trockner ausging

Drei Stunden ohne Strom machen mir jetzt doch ein bisschen Angst vor der Apokalypse.

Viele glauben, das Legendenerzählen gehöre der Vergangenheit an. Tatsächlich handelt es sich hierbei um eine sehr lebendige Kulturtechnik. So erfuhren wir beispielsweise von unserem damals fünfjährigen Kind 1.0, dass es [Bauer Räinscha] gibt, welche die Welt vor dem Bösen bewahren. Einer der nicht englisch sprechenden Kindergartenfreunde hatte sie im Fernsehen gesehen und den anderen davon berichtet. Man versuchte sich herzuleiten, was genau die Bauer Räinschas seien. Das Wort Bauer war schließlich allen geläufig, nur bei dem Begriff Räinscha wendeten sich die Kinder Hilfe suchend an die Erwachsenen.

Zunächst dachte ich, das Legendenerzählen sei eng mit dem Unvermögen zu lesen verknüft, tatsächlich wurde ich eines besseren belehrt. Gut fünf Jahre später unterhält uns Kind 1.0 beim täglichen Abendbrot mit Legenden zur nahenden Apokalypse. Natürlich habe ich die Angelegenheit zunächst nicht ernst genommen. Schließlich schreie ich auch nicht jedes Jahr kurz vorm 31. Dezember, dass die Welt untergeht, weil unser gregorianische Kalender endet.

Heute jedoch habe ich meine Haltung gründlich überdenken müssen. Wegen Bauarbeiten vor dem Haus wurde ein Hauptstromversorgungskabel beschädigt und ich war drei Stunden ohne Strom. Was soll ich sagen? Es war furchtbar!

Kein Strom bedeutet – und darauf kam ich nicht sofort – kein Internet. Als das Licht ausging und alle Geräte stoppten, küsste ich zunächst mein eifrig laufendes Webbook. Ich blieb ganz ruhig, denn aus Erfahrung wußte ich, dass ich aufgrund der Akkuleistung mindestens zwei Stunden ausharren könnte. Genug Zeit um eine Freundin anzurufen und mich bei ihr einzunisten.

Doch OH SCHRECK „Keine Verbindung zum Internet“ klagte mein kleiner Gefährte. OK, OK ruhig bleiben, dachte ich, mache Dir erst mal einen Kaffee. Doch haha! Unser Kaffeevollautomat funktioniert ohne Strom natürlich auch nicht. Bestimmt kommt der Strom bald wieder. Mache ich besser Hausarbeit. Doch wie Wäsche trocknen ohne Wäschetrockner? Und wie Krümel aufsaugen ohne funktionierenden Staubsauger?

Ich war der Panik nahe und setzte mich ins halbdunkle Wohnzimmer und dachte über die Apokalypse nach. Bestenfalls würde die Erde wirklich einfach verschlungen werden. Weitaus wahrscheinlicher, jedoch deutlich ungünstiger wäre ein Szenario wie ich es gerade erlebte. Kein Internet, kein funktionierendes Telefon, keinen Kaffee und unerträgliche Hygienezustände. (Meine elektrische Zahnbürste streikte ebenfalls.) Nicht mal die Möglichkeit mir bei Amazon ein Survivalbuch oder Apokalypse für Dummies zu bestellen!

Ich war kurz davor meiner Familie einen Zettel zu hinterlegen und zu hoffen, dass sie es mit dem letzten Benzin im Tank ebenfalls nach Bayern zu meinen Eltern schaffen würden. Die haben nämlich ein 2.000 Quadratmeter großes Dach, das mit Solarpanels gepflastert ist und in ihrem Garten könnten wir ausreichend Zucchini für uns alle anbauen. Glücklicherweise ging dann der Strom wieder an.

Chantalismus1337

Das Kind Tschackeline-Schaiänn zu nennen, geht ja gar nicht…

Kevinismus war gestern, heute ist Chantalismus und morgen ist Chantalismus1337 [1]

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[1] Begriff Chantalismus1337 @Treverix

Einhornmoden

Wie Einhörner den Familienalltag bereichern – oder auch nicht.

Es ist so: Hat man keine Kinder, gehen bestimmte Themen an einem völlig vorbei. Mit ziemlicher Sicherheit werden im Leben eines Ü30-Jährigen nur in den aller seltensten Fällen Einhörner eine wesentliche Rolle spielen. Anders wenn man Kinder hat. Dann gehören Einhörner in allen Varianten als fester Bestandteil zum Alltag.
Warum bestimmte Dinge Kinder so begeistern, lässt sich nur teilweise nachvollziehen. Sucht man nach einer Gemeinsamkeit z.B. zwischen Müllmännern, Piraten und Einhörnern, merkt man schnell, dass man sich in einer erklärungstechnischen Einbahnstraße befindet.

Selbst eine intensive Recherche zum Thema Einhorn liefert nur mäßig erleuchtende Einsichten.
Das Einhorn, das erst in der neueren Vergangenheit einem Pferd mit Horn auf der Stirn ähnelt, war ursprünglich ziegenhafter.  Denn kaum war das Hanfband erfunden, setzte sich die Ansicht durch, dass Ziegen besonders hübsch seien und Glück brächten, wenn sie nur ein einziges Horn besäßen. Kurzerhand band man den noch jungen Zicklein die vergleichsweise zarten Hörner zusammen und wartete darauf, dass sie in der Adoleszenzphase der Ziege zu einem einzigen Horn zusammen wuchsen. Das war noch deutlich vor dem Mittelalter. Wer sich mittelalterliche Kunst zu Gemüte geführt hat, dem wird gewahr sein, dass mangels perspektivischer Expertise die meisten Zeichnungen aus heutiger Sicht in Sachen Genauigkeit und Schönheit doch eher zu wünschen übrig lassen. Die zunehmende Verpferdung der Glückszickleindarstellungen sind demzufolge auf ein zeichnerisches Unvermögen zurückzuführen.

Ähnliche Entwicklungen gab es außerhalb des europäischen Raums durch fehlsichtige Entdecker wie Marco Polo, die das erste Mal auf Sumatra ein Nashorn sahen und ihre Erinnerungen zeichnerisch fehlerhaft festhielten und ihre Darstellung eher an ihnen bekannte Tiere wie dem Pferd anlehnten. Folglich ging dem Unicornus das ziegen- bzw. nashornhafte im Laufe der Zeit verloren und es wurde immer pferdeartiger.

Praktisch, denn dem Pferd sagte man ohnehin viele edle Eigenschaften nach – was sich außerordentlich gut mit dem Glauben vereinigen ließ, dass die Hörner der Einhörner über magische Fähigkeiten verfügten, Krankheiten heilen und sogar Tote zum Leben wiedererwecken könnten.

Durch den Fund vereinzelten Narwalhörner (, die eigentlich Zähne sind), die gerne von diversen Herrschern als Herrscherinsignien verwendet wurden, festigte sich der Glauben an Einhörner und deren magischen Fähigkeiten sich zunehmends.

Einhörner wurden mehr und mehr Symbol für das genuin Gute und kraftvoll Magische. Diese Symbolkraft scheint Einhörner für Kinder so anziehend zu machen.

Die Spielzeugindustrie hat das schnell erkannt und wirft Einhörner in pastellfarbenen Variationen auf den Markt. Wem Fillys oder die Schleich Elfenwelt ein Begriff sind, der weiß wovon ich spreche.

Natürlich wollte ich sowas nie kaufen. Aber wenn der Nachwuchs einen mit diesen großen, wässrigen Augen ansieht und mit fiepsiger Stimme nach Einhörnern verlangt, da vergißt man leicht seine Vorsätze.

Kaum bröckelt der innerliche Widerstand, mehren sich die Einhörner in den eigenen vier Wänden. Einhörnern in Kinderzimmern neigen jedoch dazu sich schnell zu erkälten, so jedenfalls die Informationen, die mir Kind 2.0 zukommen ließ. Sie brauchen UNBEDINGT Kleidung. Die wochenlange Google Recherche zu dem Thema „Kleidung für Einhörner“ führte jedoch zu keinen Resultaten und so stand das Kind Tag für Tag da und forderte, ich solle was stricken.
Mein handarbeitliches Können ist dermaßen limitiert, dass ich sehr froh war, während eines Besuchs in einem schwedischen Einrichtungshaus zu entdecken, dass dort standardmäßig Einhornkleidung angeboten wird.

Beide Modelle kosten je 99 Cent und verfügen über ein Schweifloch sowie individuell an die Einhorngröße anpassbare Klettverschlüsse.

 

 

 

Und wem es tröstlich ist, schon große Lyriker wie Rainer Maria Rilke haben sich mit Einhörnern beschäftigt und in diesem Fall wird klar, dass der Unterschied zwischen fillyartigem Kitsch und hoher Dichterkunst nur maginal ist:

Das Einhorn

Der Heilige hob das Haupt, und das Gebet
fiel wie ein Helm zurück von seinem Haupte:
denn lautlos nahte sich das niegeglaubte,
das weiße Tier, das wie eine geraubte
‚hülflose Hindin‘ mit den Augen fleht.
Der Beine elfenbeinernes Gestell
bewegte sich in leichten Gleichgewichten,
ein weißer Glanz glitt selig durch das Fell,
und auf der Tierstirn, auf der stillen, lichten,
stand wie ein Turm im Mond,das Horn so hell,
und jeder Schritt geschah, es aufzurichten.
Das Maul mit seinem rosagrauen Flaum
war leicht gerafft, so daß ein wenig Weiß
(weißer als alles) von den Zähnen glänzte;
die Nüstern nahmen auf und lechzten leis.
Doch seine Blicke, die kein Ding begrenzte,
warfen sich Bilder in den Raum
und schlossen einen blauen Sagenkreis.

???

Erbitte kryptologische Unterstützung.

Liebe KryptologInnen,
ich benötige dringend Ihre Hilfe. Kürzlich überreichte mir ein Sechsjähriger folgende Botschaft mit dem Hinweis, dass es sich um ein wichtiges Geheimnis handelte:

(Ich hoffe, es handelt sich nicht um eine intime Peinlichkeit)