Peinliche Gelüste

Wieso gibt es keine Wishlist für schwachsinnige Babygeschenke? Es ist mir ja peinlich, aber ich finde einige Sachen doch lustig. So zum Beispiel ein T-shirt mit dem Aufdruck „Abi 2027“, ein Lätzchen mit dem Aufdruck „Kleckern für den Weltfrieden“ oder diese Schnuller hier.

Die würden auch gegen diese Omas helfen, deren Verhaltensprogramm stets gleich aussieht.
Baby wird gesichtet. „Ach, das ist ja noch ganz frisch!“, in die Hände klatschen, „Sieht aus wie eine Puppe!!!“, in Kinderwagen grabschen.

So ein Schnuller täte da neben leichten Elektroschocks Wunder.

Beispielbaby

Anleitung

In den Kommentaren wird öfter behauptet, meine Beiträge würden dem Kinderbekommen abträglich sein. Dabei möchte ich doch genau das Gegenteil bewirken. Mehr Kinder!

Während ich eher mit Worten aufkläre, empfehle ich einen Klick auf die Bildanleitung „Babymachen“. Sehr anschaulich und ich schwöre, die Geburt war genau so wie dargestellt.

Endlich!

Gesehen hier.

Strumpfhosen Größe 47

Langsam aber sicher nehme ich die Ausmaße und Konturen eines Meeressäugers an. Mein subjektives Empfinden kann da leider nicht mithalten. Einen jahrelang gepflegten Shoppingfimmel kann man nicht einfach ausblenden. So greife ich meistens immer noch zielsicher zu Kleidungsstücken Größe S und es überkommt mich jedes Mal das selbe Erstaunen wenn ich feststellen muss, dass S nicht mehr über meinen Körper passt, es sei denn ich bevorzuge den Look den alle Superhelden tragen, die in extremer Rage spontan ein Paar Konfektionsgrößen dazugewinnen und aus ihrer Alltagskleidung platzen.
Also sage ich mir am Kleiderständer: Ein M muss es jetzt mindestens sein. Nimm eins von diesen Teilen, im Empirestil, welches großzügig Stoff unter der Brustnaht gibt.
Doch was an der Stange schlabbert, ist für mich ein enges Röhrenkleid.
Übrigens, wer vorher 36/38 getragen hat und eine Strumpfhose sucht, dem sei Größe 47 empfohlen. Hat ein 40er Bein, bietet aber die Möglichkeit meinen göttlichen Körper mit den Maßen 110-110-90 zu umhüllen.

No sleep till Brooklyn

Vorletzte Nacht entschied sich das Kind spontan nicht mehr zu schlafen wenn die Sonne nicht am Himmel zu sehen ist. Es liegt da und will unterhalten werden. Als belesene Mutti ignoriere ich das natürlich und stelle mich Stunde um Stunde schlafend. Wenn ich morgens aufstehe, fühle ich mich zwar leicht erschöpft aber nicht belämmerter als vorher.
Der Vater hingegen weist diverse Verhaltensauffälligkeiten auf. Folgende wurden bislang protokolliert:
– Beobachtetes Objekt versucht sich mit Zahnbürste zu rasieren.
– Als das Telefon klingelt, greift der Mann mit den Augenringen zum Rasierer und spricht deutlich vernehmbar „Hallo?“ in ihn.
Alles nicht weiter schlimm, müsste er nicht arbeiten gehen. Ich überlege noch, ob ich was sagen soll, als er das Haus verlässt. Die Haare wirr, die Bartstoppeln ungekürzt, er trägt noch Hausschuhe, die Socken an den Ohren und die Krawatte als Armbinde.
Nach intensivem Abwägen schweige ich, sollen die im Büro ruhig wissen, dass er Vater geworden ist und ich stelle es mir irgendwie schön vor, wenn sich die frisch gebackenen Papas am Flur gleich erkennen und grüßen können. Das schafft Zusammenhalt und neue Freunde.
Papas, frisch

Bitte sag, dass Du einen Waschbär verschluckt hast

Mit voranschreitender Schwangerschaft wölbt sich bekanntermaßen das zarte Bäuchlein nach außen.
Wenn man sich in fortgeschrittenen Stadium unter Menschen begibt, die nicht zum engsten Bekanntenkreis zählen und denen die Schwangerschaft deswegen nicht unbedingt bekannt ist, so begegnet man des öfteren dem sog. Blick der mitleidigen Unproportionalität. Man wird aus dem Augenwinkel immer wieder gemustert und die Denkfalten auf der Stirn verraten der fetustragenden Dame die sorgvollen Gedanken, die sich ausschließlich um die unmögliche Figur drehen. Einigen Damen steht auch die bösartige Missgunst ins Gesicht geschrieben.
Groß ist dann die Erleichterung wenn man die Schwangerschaft verkündet und somit der Vermutung entgegenwirkt einfach eine unförmige Seekuh zu sein.

Skandal aufgedeckt

In Kommentar 261 wurde ich nominiert, aber auf der Nominiertenliste stehe ich nicht. Wäre dieser Award von meinem Freund erfunden, würde ich wie üblich drohen: „Wenn Du xy nicht tust, dann verhaue ich Dein Baby!*“

*Jetzt geht das wieder. Sonst drohte ich nur mit dem Verhauen von Kind 1.0 in dessen Gegenwart, woraufhin das Kind zurück drohte „Wenn Du das tust, dann verhaue ich Deinen Freund!“

Investigativer Journalismus der Spritzenklasse

[…] lag *schwupp* auch schon rücklings da, die beine gespreizt, wie paarungsbereite frauen es eben machen.
ich stellte fest, dass ich mich mittels pfeiltasten immer noch wunderbar durch den raum bewegen konnte und erkundete in meiner umgefallener-käfer haltung noch ein wenig weiter die gegend […]

Ich = Baby = glücklich

Das Phänomen der Regression konnte ich bislang nur in der Literatur verfolgen. Wenige Tage vor der Geburt, in den wenigen Momenten, in denen mich Hormone noch klare Gedanken fassen lassen, muss ich feststellen, dass ich selbst im höchsten Maße regressiere.
Mein gesamter Organismus stellt sich auf das bevorstehende Ereignis ein, indem er mich zu dem werden lässt, was ich bald auswerfe.
Ich wandele mich als Baldgebärende in das zu Gebärende. Der Nestbautrieb klingt ab, alle Gliedmaßen sind wassergefüllt, der Bauch schleift über den Boden und die Tage sind beherrscht von drei Haupttätigkeiten: Essen, schlafen, ausscheiden.
Da der Magen kurz unter dem Kinn hängt und das Fassungsvermögen eines Schnapsglases hat, muss im Stundentakt gegessen werden. Das Essen ist so anstrengend, dass man nach der vierten Vollkornnudel schnaufend und schwitzend rückwärts ins Bett fällt und erst mal zwei Stunden schläft. Danach wird man vom Harndrang geweckt und nach Verrichtung des Geschäfts beginnt ein neuer Ess-Schlaf-Ausscheidungszyklus. Man verliert das Gefühl für Tag und Nacht, Raum und Zeit.
Gleichzeitig verliert man das Sprachvermögen und jeglichen Realitätssinn. Wenn das Baby dann endlich kommt, ist man auf einer Wellenlänge und geht eine außerkörperliche Symbiose ein.
Die Natur ist eben perfekt.