2019 möchte ich am liebsten die gesamten Berliner Sommerferien irgendwo anders verbringen. Tatsächlich habe ich sogar schon Tauschangebote bekommen, aber die Kinder sind wie des Fischers Frau und haben mir aufgetragen, eine Unterkunft in Laufnähe zum Meer zu finden oder wenigstens einen kleinen Bauernhof mit flauschigen Kaninchen und zahmen Eichhörnchen.
Zusammen mit SCHAU HIN! Let’s talk S03E01 mit Anna
Im Zentrum meiner Serie Let’s talk stehen die Chancen, die digitale Medien mit sich bringen. Nachdem ich in der ersten Runde v.a. allgemein über Nutzung und Plattformen gesprochen habe, wurde es in der Folgerunde konkreter und Eltern berichteten mir von ihrem Familienalltag mit digitalen Medien. Jetzt kommen Jugendliche selbst zu Wort.
Interviewpartnerin Anna (16 Jahre alt)//Avatar gezeichnet von Kiki Thaeringen
Gemeinsam mit SCHAU HIN! habe ich eine kleine Serie zum Thema Kinder und digitale Medien gestartet. Die Serie kam hervorragend an, denn es ging eben nicht um die üblichen Regeln und Begrenzungen sondern um die Vorteile, die digitale Medien mitsichbringen. Es wurde schnell klar: es gibt viel Rede- und Informationsbedarf. Deswegen habe ich die Serie Schritt für Schritt ausgebaut und freue mich, dass es jetzt noch eine weitere Staffel geben wird.
Staffel 1
In der ersten Runde habe ich über die Nutzung digitaler Medien im Allgemeinen und einzelne Plattformen geschrieben.
Danach wurde es konkreter. Wie sieht Medienalltag bei anderen aus? Hierzu hat SCHAU HIN! bereits das Hashtag #Medienmomente etabliert. Ich habe mit verschiedenen Familien gesprochen und mir schildern lassen, wie ihr Medienalltag aussieht. Dabei hat sich wunderbar gezeigt, dass es nicht die drei goldenen Regeln gibt, die für alle Konstellationen passen.
Ziemlich bald ist mir aufgegangen: So gut finde ich es gar nicht ständig über aber nie mit Jugendlichen zu sprechen. Deswegen werde ich in der 3. Staffel kleine Interviews mit Jugendlichen führen. Ich freue mich drauf, denn ich bin mir sicher: Das gibt nochmal interessante, neue Einsichten.
Zu meinem Vortrag zum Mental Load, habe ich sehr viele persönliche Rückmeldungen bekommen, die mir sehr nahe gegangen sind. Ein Großteil ging in die Richtung „Mein Mann verdient aber viel mehr als ich und deswegen ist er nicht bereit irgendwas in Sachen Kinder/Haushalt zu teilen“. Zu dieser Sache muss ich meine Gedanken noch ordnen und schreibe ein anderes Mal was dazu. Genauso wie zum Thema, ob Hausarbeit und Aufgaben rund um die Kinder in einen Topf fallen sollten.
Wer Dinge öfter macht, kann sie besser
Eine andere, häufig gestellte Frage lautete: „Wie leicht ist es dir gefallen Verantwortung abzugeben?“
Die ehrliche Antwort ist: Am Anfang ist es mir schwer gefallen, manchmal tut es das noch, aber es geht immer leichter.
Stellt sich allerdings die Frage: Warum ist es überhaupt schwer Verantwortung abzugeben?
Das ist die Zusammenfassung meines Vortrags „Warum endet die Gleichberechtigung so oft mit der Geburt des ersten Kindes? Was „Mental Load“ damit zu tun hat“ auf dem Female Future Force Day 2018.
Im Mai 2017 habe ich das erste Mal den Begriff „Mental Load“ gehört. Begegnet ist er mir im Comic „You should’ve asked„.
Im Grunde sagt der Begriff nichts anderes als dass es neben den sichtbaren Aufgaben im Alltagsleben sehr, sehr viele unsichtbare Aufgaben gibt, die nie explizit genannt werden, dennoch alle so nebenher identifiziert, bedacht, geplant und dann erledigt werden.
55 km entfernt (!) brennt es und in Friedrichshain wacht man bei geschlossenen Fenstern vom Geruch auf
Heute morgen bin ich um 5 Uhr bei geschlossenen Fenstern wach geworden, weil das ganze Zimmer nach Rauch gerochen hat. Ich war sofort hellwach. Bei den Nachbarn meiner Eltern ist neulich ein komplettes Haus abgefackelt, weil ein Netzteil sich in das Sofa gekokelt hat.
Ich besuche seit neustem Vorträge und melde mich, wenn die Referentin sagt: „Gibt es noch Fragen?“ und sage dann: „Ich hab eigentlich keine Frage, es ist eher so eine Art Anmerkung, AAAALSO <20 minütiger Monolog>.“
Nein, nein – ich hab nur Spaß gemacht. Ich besuche zwar Vorträge, aber, so dünkt es mich, ausschließlich um anschließend einen Blogartikel zu schreiben. Aber was soll ich sagen – die anderen Eltern* geben dafür steile Vorlagen.
Kinderfreundlichkeit in Deutschland ist: ein Kinderstuhl, eine Malvorlage mit Bärchen, einige abgebrochene Buntstifte dazu, die Erlaubnis öffentlich zu stillen, ein Wickeltisch am Klo, vorwiegend ungesundes Essen (Pommes, Hühnchennuggets, totgekochte Nudeln, Eierkuchen mit Zuckerpampe), Extraeinrichtungen wie Eltern-Kind-Cafés oder Eltern-Kind-Abteile. Familienhotels gibt es wohl auch, dazu kann ich nichts sagen, die sind so teuer, die kann ich mir nicht leisten.