Nach dem Buch ist vor dem Buch

Cover Raus aus der Mental Load Falle

Am 24. Juni 2020 erscheint mein neues Buch „Raus aus der Mental Load Falle“. Es ist ab jetzt vorbestellbar (Ihr könnt natürlich lokal bestellen).

Kinder, Küche, Krisenmanagement. Frauen sind für alles rund um die Familie verantwortlich, sie haben jedes noch so kleine To-do der Kinder und des Partners im Kopf. Dieses Projektmanagement ist in der Wirtschaft ein anerkannter und gut bezahlter Vollzeit-Job, zuhause hingegen »unsichtbare Elfenarbeit«. Mental Load ist das Wort für das, was Frauen grenzenlos stresst. In ihrem neuen Buch zeigt Patricia Cammarata konkrete, von ihr selbst und in ihren Workshops erprobte Auswege aus der Mental Load Falle.

Kurz gesagt: Ich halte mich nicht lange damit auf zu erklären, was Mental Load eigentlich ist und wo das Phänomen herkommt. Denn nachdem der Begriff seit über zwei Jahren nach meinem Vortrag am Female Future Force Day „Warum endet die Gleichberechtigung so oft mit der Geburt des ersten Kindes? Was die „Mental Load“ damit zu tun hat“ durch die Medien geistert, wissen die meisten das. Was aber viele noch nicht wissen ist: Wie gehts denn raus aus diesem ganzen Schlamassel? Und das beantworte ich in meinem Buch. Ohne Männer-Bashing (weil #notallmen). Versprochen.

P.S. Das Buch wurde von Teresa Holtmann aka Frollein Motte illustriert und ist alleine deswegen kaufenswert.

Sneak Preview auf die Illustrationen von Teresa Holtmann
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Der GROSSE Mental Load Test für Mütter

(Immer noch keine Zeit für ansprechende Grafik)

Anleitung

Jedes „Ja“ gibt einen Punkt…

  1. Du machst den Biomülleimer sauber wenn Dein Partner ihn zur Tonne gebracht hat?
  2. Du arbeitest Teilzeit oder gehst gar nicht erwerbsarbeiten damit Dein Partner Karriere machen und trotzdem Kinder haben kann?
  3. Du erinnerst Deinen Mann daran, ein neu aufgebautes Regal an der Wand zu befestigen damit es nicht umkippen kann? (Auch wenn Du so sieben Mal erinnerst, gibt es nur einen Punkt!)
  4. Du erinnerst Deinen Mann rechtzeitig daran, dass es Zeit ist sich um die Steuererklärung zu kümmern?
  5. Du kaufst 9v-Blöcke damit Dein Mann sie alle 2 Jahre im Rauchmelder tauschen kann?
  6. Du packst, wenn ihr in den Urlaub fahrt, Deine und die Sachen für die Kinder?
    • Noch einen Extrapunkt wenn Du auch die Sachen Deines Partners packst.
  7. Du sammelst schmutzige Wäsche aus allen Ecken der Wohnung, wäschst sie und faltest sie zusammen?
  8. Du räumst die Küche auf wenn Dein Partner gekocht hat?
  9. Wenn Du mal ausgehst gehst oder Sport machst, dann nur mit schlechtem Gewissen?
  10. Du schreibst Deinem Partner Einkaufslisten, nachdem Du alleine die Essenswochenplanung gemacht hast?
  11. Du arbeitest in einem Beruf, der schlecht bezahlt ist, weil es ein strukturelles Problem bei der Wertschätzung von Jobs gibt und „weibliche“ Jobs eben eher schlecht bezahlt werden?
  12. Du hast den GROSSEN Mental Load Test für Deinen Partner ausgefüllt (und nicht Dein Partner selbst)?

Je einen Minuspunkt für

  1. Du weißt nicht, wie Dein Erstgeborenes heisst?
  2. Du weißt nicht, wann Dein Erstgeborenes Geburtstag hat?
  3. Du weißt nicht, wo Deine Hosen sind?

Anleitungsfortsetzung:

Jetzt rechnet alles zusammen und zieht den Wert von dem ab, was vorher beim GROSSEN Mental Load Test für Väter rauskam und tadaaaaaa jetzt habt ihr wirklich den richtigen Wert und könnt die Auswertung unter dem GROSSEN Mental Load Test für Väter lesen.

Der GROSSE Mental Load Test für Väter!

(keine Zeit für ansprechende Grafik)

Anmerkung: Der Artikel wurde am 8. und 9. März um 19:45 und 7:15 nachträglich überarbeitet.

Anleitung

Jede korrekte Antwort erhält einen Punkt. Wenn es Extrapunkte zum Sammeln gibt, steht das dabei. Rechne die Punkte zusammen und schau Dir am Ende Dein Ergebnis an!

  1. Wie heißt Dein Erstgeborenes mit Vornamen?
  2. Wann hat Dein Erstgeborenes Geburtstag?
  3. Wie heißt die Lieblingserzieherin Deines jüngsten Kindes?
    1. Alternativ, wenn kein Kind im Kindergarten: Wie heißt die Klassenlehrerin?
  4. Wie heißt der wichtigste Freund/die wichtigsten Freundin Deines Kindes?
  5. Was hat das älteste Kind als Letztes zum Geburtstag geschenkt bekommen?
  6. Wann steht die nächste U-Untersuchung an?
    • Du bist schon mal alleine mit einem Deiner Kinder bei der U-Untersuchung gewesen und konntest die Fragen des Kinderarztes weitgehend beantworten? Das gibt einen Extrapunkt.
  7. Wann muss die Diphtherie-Impfung aufgefrischt werden?
    • Wenn Du weisst, wo der Impfpass liegt, bekommst Du trotzdem einen Punkt
  8. Wann ist bei euch in der Regel Bettgehenszeit?
    • Einen Extrapunkt, wenn Du an mindestens 3 Tagen der Woche derjeinige bist, der zu dieser Uhrzeit sagt: „So Leute, jetzt bettfertig machen.“ (Nicht für jedes Mal einen…!)
  9. Welche Kleidungsgröße hat Dein jüngstes Kind gerade?
  10.  Hast Du in den letzten 4 Wochen bei mindestens einem Familienmitglied die Bettwäsche gewechselt? Extrapunkt!
  11.  Hast Du in den letzten 4 Wochen bei mindestens einem Kind die Fußnägel geschnitten? Extrapunkt! (Nicht für jedes Mal einen…!)
  12.  Wo werden Deine gewaschenen Hosen gelagert?
  13.  Wo liegt das Geschenkpapier? 
  14.  Wann hat die Mutter Deiner Partnerin Geburtstag?
  15.  Hast Du in den letzten 4 Wochen mindestens einmal Zimmerpflanzen gegossen? Extrapunkt! (Nicht für jedes Mal einen…!)
  16.  An welchem Wochentag wird der gelbe Sack abgeholt?
  17.  Verreist Deine Partnerin ohne für Dich vorzuarbeiten (z.B. Einkäufe, Vorkochen, Essensplan erstellen, …)? Bei Ja: Extrapunkt!
  18.  Bleibt Deine Partnerin im Bett liegen, wenn sie krank ist? Bei Ja: Extrapunkt!
  19.  Deine Frau arbeitet Teilzeit und Du zahlst von Deinem Gehalt private Rente für sie ein? Extrapunkt!
  20. Der Mülleimer ist voll. Du siehst das selbst und leerst ihn eigenständig? Wieder ein Punkt!
  21. Eure Lieblingsmarmelade ist leer. Du nimmst das Glas, entsorgst es im Glasmüll und setzt die Lieblingsmarmelade eigenständig auf die Einkaufsliste?
  22. Deine Partnerin ist auch berufstätig und Du hast die Hälfte aller Kinderkrankentage übernommen? Ja: Ein Punkt, Nein: Minus fünf.
  23. Du hast Elternzeit genommen?
    • Nein? Minus fünf.
    • Ja, aber nur 2 Monate zusammen mit Deiner Partnerin? Minus drei Punkte.
    • Ja, mehr als 2 Monate und zwar alleine? Plus fünf Punkte
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Mother Gatekeeping erzählt euch jetzt mal was

Wenn das Gate so aussieht, einfach mal klopfen.

Hallo, mein Name ist Patricia und ich rege mich gerne im Internet auf. Zum Beispiel über Begriffe. In meiner Timeline wird zur Zeit viel über Mental Load diskutiert. Immer wenn es um Themen geht, die die faire Verteilung von Familienarbeit thematisieren, tun sich Nebenschlachten auf. Da erklären die vollzeitarbeitenden Männer, dass sie schließlich eine 40 bis 50 Stunden-Woche haben und deswegen von allen Hausarbeiten entbunden sind und als nächstes kommt die Welle der Männer, die ja so gerne wollten aber nicht dürfen. Der Fachbegriff dafür ist Maternal Gatekeeping. Frauen würden den Vätern systematisch den Zugang zum Kind verweigern und noch weiter gefasst: Sie würden sich in Sachen Kinder und Haushalt nicht reinreden lassen. Denn oh weh!, die ganzen Mütter sind ja immer so ach! verspannt. Die Väter hingegen, die seien ja immer so easypeasy locker und wenn es nach denen ginge, dann gäbe es den ganzen Stress nicht. Der ist nämlich im wesentlich von den verkniffenen Müttern selbstgemacht.

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Aber ich arbeite Vollzeit und meine Frau nicht

Heute morgen bin ich im Backend über einen meiner Lieblingskommentare gestolpert. Ich muss immer lachen wenn ich ihn sehe. Wahrscheinlich lösche ich ihn deswegen nicht:

Jedenfalls dachte ich: Mensch, ich muss mal wieder was über Mental Load schreiben. Mindestens indirekt. Denn im Moment lese ich das Buch „Es reicht: Warum Familien- und Beziehungsarbeit nicht nur Sache der Frau ist.“ von Gemma Hartley.

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Declutter your To-do-List

Im Haushalt mithelfen

To-do-Liste
Ich bevorzuge Apps, Hand geht aber auch.

Was Mental Load ist, habe ich an anderer Stelle beschrieben. Dabei habe ich auch Ansätze gezeigt, wie man nach und nach Mental Load und auch die eigentlichen To-dos besser auf die beiden Partner verteilen kann. In einer idealen Welt müsste man darüber gar nicht sprechen, denn es wäre völlig klar, dass man sich als Partner die Aufgaben teilt.

„I do not help my wife clean the house because I live here too and I need to clean it too.
I do not help my wife to cook because I also want to eat and I need to cook too.
I do not help my wife wash the dishes after eating because I also use those dishes.
I do not help my wife with her children because they are also my children and my job is to be a father.
I do not help my wife to wash, spread or fold clothes, because the clothes are also mine and my children.
I am not a help at home, I am part of the house“

Aus „I do not help my wife“ von Ben Tatinger

EIGENTLICH sollten so alle Männer denken und damit stirbt die Formulierung „Mein Mann hilft mir im Haushalt“ vielleicht eines Tages aus.

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