Ab einem gewissen Schwangerschaftsmonat kann man nicht glauben, dass es möglich ist, noch mehr an Umfang zuzulegen, ohne letztendlich zu platzen und so auszusehen.
Die Schwangerschaftsliteratur unterscheidet drei Phasen der Schwangerschaft. Erstens die Phase der Anpassung. Bei mir die Phase, in der ich täglich zwischen fünf und zehn Mal erbrechen musste. Zweitens die Phase des Wohlbefindens. Die Phase, in der ich regelmäßig im Krankenhaus aufhielt, weil ich mich im 20 Minuten Takt übergeben habe.
Als letztes dann die Phase der Anstrengung. Das ist die Phase in der man nicht mehr auf dem Rücken liegen kann, weil die Hauptschlagader abgedrückt wird. Man sich nicht mal mehr erinnern kann, wie es war auf dem Bauch zu liegen und auch das auf der Seite liegen irgendwie nicht bequem ist (Das ist übrigens kurz bevor man sowieso nie mehr schlafen kann, weil das Kind andauernd weint).
Zudem weiß man nicht mehr, wie der Körper unter dem Bauch aussah und Schnürsenkel sind eine Erfindung des Teufels.
Der Rücken schmerzt und Treppensteigen wird zu einer außergewöhnlichen Tortour, bei der man genau spürt wie das Herz die zusätzlichen Liter Flüssigkeit durch den Körper jagt.
Liebe verträumte und romantisch veranlagte Frauen. Was sonst vor Euch geheim gehalten wird bis ihr schwanger seid. Schwangerschaft macht keinen Spaß, aber wenn ihr sie durchsteht, könnt ihr über Leute wie Reinhold Messner lachen, der im Gegensatz zu den 40 Wochen, die ihr durchsteht, nur ein Paar Tage braucht, um einen Achttausender zu besteigen.
Mal angesehen davon, dass er nach überstanden Wegstrapazen nicht ein Kind am Gipfel des Mount Everest gebären muss.
Chick in Sackleinen
Während einer Schwangerschaft erfährt man Dinge, von denen man gleich nach dem Erfahren wünscht, sie nie gehört zu haben. Auch ein sofortiges Auswaschen der Augen und Ohren mit Kernseife bewahrt einen nicht vor so mancherlei Alptraum.
Dem entgegen gibt es einige Rätsel, die ohne fremde Hilfe nicht zu entschlüsseln sind. Man stößt als Schwangere nichtsahnend auf die letzten ungeklärten Fragen der Menschheit.
Heute: Schwangerschaftsmode.
Nehmen wir an, man ist in guter Hoffnung. Mit fortschreitendem Stadium preist man die sonst so verachtete Hüfthose. Denn diese bleibt auch bei wachsendem Bauchumfang tragbar. Da wo andere Hosen schon lange vom Körper platzen, spenden sie der neuen Auswuchtung reichlich Platz. Eines Tages jedoch kommt die Zeit in der auch die gemeine Hüfthose an ihre Grenzen stößt und man das erste Mal über Schwangerschafsmode nachdenkt.
H&M Mama, mag da der geneigte Leser schreien und so wechseln wir den Standort und betrachten die Auswahl dieser wunderbaren H&M-Modelinie.
Im Vorbeigehen hat man früher sorglos das Thema Mode und Schwangerschaft als erledigt betrachtet. Doch kaum nimmt man sich die Details vor, steht man vor unlösbaren Mysterien.
Wie umfangreich werde ich werden? Was bedeutet S, M und L in der Schwangerschaftsmode? Geben die Buchstaben Bauchgrößen an oder geben sie Konfektionsgrößen an und man nimmt einen archetypischen Maximalbauch an? Warum sehen alle (erschwinglichen) Kleidungsstücke aus, als seien sie der Kelly-Family vom Leib gerissen? Was ist mit dem Stofflappen an Hose und Rock zu unternehmen?
Ist hier vorgesehen, dass man ihn über den Bauch nach oben schlägt und somit ein Look-alike von Steve Urkel wird?
Oder schlägt man den Stoffschlauch nach unten und hofft auf lange Unterhemden?
Außerdem: Statt die realitätstestgeneigten Konsumentin des Diebstahls zu bezichtigen, empfehle ich die Einführung von Bauchkissenattrappen in den Größen bs bißchenschwanger), ms (mittelschwanger), ss (sehr schwanger).
So erspart man der Käuferin peinliche Situationen der folgenden Art: Der Winter naht, ein Wintermantel muss für die letzten Monate her, doch wie entscheiden, ob man L oder XL tragen muss? Ganz einfach: Man stopft die gerade nicht benutze Jacke unter den Pulli und formt einen Bauch, der dem maximal vorstellbaren Körperumfang entspricht. Danach prüft man, ob sich der Reißverschluss ohne Probleme schließen lässt.
Verkäuferin: Kann es sein, dass sie da gerade was unter ihren Pulli gesteckt haben?
Käuferin: Ja einen Mantel.
Verkäuferin: Dürfte ich den bitte haben und möchten sie mir bitte mal folgen?
Käuferin: Äh, da liegt ein Missverständnis …
Verkäuferin, eisig lächelnd: Sie möchten doch nicht dass wir den Sicherheitsdienst hinzuziehen müssen?
[…]
Morgen: Schuhe kaufen mit Wasseranlagerungen in den Beinen und Füßen.
Wochenende: Atombusen bequem und kostengünstig verstauen.
Alle Jahre wieder
Aus der Top100 bin ich rausgeflogen, wochenlang habe ich deswegen geweint. Jetzt könnte mein angeknackstes Selbstbewußtsein mal wieder einen Preis gebrauchen. Damit ich also einen Klöppel-Online-Club gründen kann den Titel BLOGine tragen kann, bitte den Button rechts auf meiner Seite klicken oder hier klicken und mich direkt in der Sidebar von Bondea wählen.
Ansonsten sehe ich mich leider gezwungen, diesen niedlichen Hund … ihr wißt schon.
Speziell Freunde des Applecomputers müssten bitte für meinen Sieg sorgen, da mich der winkende Preis höchstwahrscheinlich endlich eines Besseren belehren könnte! Herr lik™?
Wale gehören ins Meer
Gleicht der eigene Bauch erst mal dem eines Schweins der Gattung Sus scrofa, erfordert es doch ein gewisses Maß an Überwindung im Bikini schwimmen zu gehen. Eines dieser zeltförmigen Schwangerschaftsbademodenmodelle zu tragen steht jedoch völlig außer Diskussion. Wer möchte schon stundenlang vier Quadratmeter klitschnassen Stoff auf dem Babybauch kleben haben?
Erstaunlicherweise sinkt die Scham vor dem Bikini direkt proportional mit dem Ansteigen des Eigengewichts. Kaum wiegt man so viel wie ein kleiner Elefant, erscheint die Option sich wenigstens ein Paar Stunden nahezu schwerelos im Wasser zu bewegen, so verlockend, dass man im Grunde auch nackt ins Schwimmbad gehen würde.
So trug es sich zu, dass ich während der Endphase meiner Schwangerschaft regelmäßig Schwimmbäder aufsuchte und Erfahrungen, die ich nicht missen möchte, sammelte.
So stehe ich z.B. suchend am Beckenrand und halte Ausschau nach meinem kurzsichtigen Freund. Neben mir, ebenfalls mit den Händen, den schmerzenden Rücken abstützend, steht ein Mann um die fünfzig und streckt seinen Bierbauch heraus.
Als Tonnenkörper auf zwei dünnen Beinen, sehen wir uns figürlich recht ähnlich und lächeln uns freundlich zu.
Da sehe ich auch schon meinen Partner, wie er aus dem Wasser winkt. Leider winkt er nicht mir sondern dem Mann mit Bierbauch zu. Später sagt er mir, er habe sich ja auch gewundert, dass ich kein Oberteil getragen hätte, aber ohne Brille bliebe ihm ja nichts anderes als sich an Silhouetten zu orientieren.
Ich gleite also wie ein kleines Walross ins Wasser und paddle auf meine Restfamilie zu. Das Kind in mir paddelt zur Verstärkung mit. Ich bin so was wie ein doppelpropelliges Boot.
Das ausgewachsene Kind 1.0 und der Partner bewegen sich indes zu einer kreisförmigen Wildwasserbahn, bei der ich ebenfalls einige Sekunden später ankomme. Um eine Säule herum ist eine Halterung gebaut, das Wasser wirbelt im Kreis und gemeinsam mit mehreren Senioren kreiseln wir um die Säule. Nach ca. einer Minute ergreift uns die Langeweile und wir wollen den Wasserstrudel verlassen. Kind 1.0 und Mann schaffen das mühelos. Ich scheitere leider an dem Druck mit dem das Wasser auf mich einwirbelt als ich versuche den Wasserkreisel zu verlassen. Immer wieder werde ich auf einen der Opas zurückgesprudelt. Ich gebe schließlich auf und hangle mich brav mit den anderen achtzigjährigen im Kreis. Nach zwanzig Minuten springt weiter hinten ein Wasserfall an und der Strudel versiegt endlich.
Völlig entkräftet rette ich mich an Land und lege mich auf eine Liege, wo ich wenige Sekunden später in Tiefschlaf verfalle. Nach einer unbekannten Zeitspanne wache ich von einem merkwürdigen Gefühl auf. Mein massiger Bauch bewegt sich anders als gewohnt. Als ich die Augen öffne, sehe ich Kind 1.0 und zwei weitere Kinder im Kindergartenalter auf meinem Bauch kleben. Kind 1.0 berichtet wissenschaftlich dreinblickend: „Hier drinne is mein Geschwister. Es hat Ohren und kann alles hören.“
Es geht ganz nah mit dem Mund an den Bauch und sagt: „Hallo, hallo, test, test!“
Die anderen Kinder staunen. Kind 1.0 führt weiter aus: „Wenn ich hier wackeln tu,“ (Kind wackelt am Bauch) „dann merkt das das Baby.“ Verwundertes Raunen bei den anderen Kindern.
„Hier, ihr dürft auch mal.“ entscheidet das Kind und gibt meinen Bauch frei.
Da kleben nun drei Kinder und sprechen zu ihm, während sie gleichzeitig daran wobbeln. Für Ansagen von weiter oben interessieren sie sich wenig. Ich werde sie erst los, als ich mich ganz langsam erhebe, Richtung Schwimmbecken schleiche und mich ganz in Zeitlupe ins Wasser lasse. Erst als den lieblichen Kindern das Wasser bis zum Kinn steht, lassen sie von mir ab und treiben sanft gurgelnd von mir weg.
Auch ich lasse mich von den Fluten in das Reich der Schwerelosigkeit entführen und paddle der Sonne entgegen.
Herkunftserleuchtung
Klo und Kloster sind etymologisch tatsächlich verwandt (clostrum „Das Abgeschlossene“ bzw. frz. closet „abgeschlossener Raum“).
Frappierender jedoch mein Unwissen rund um das Wort Klo. Denn Klo ist die Abkürzung von Klosett. Preisfrage nun: Für was steht WC? und warum steht auf den Türen 00?
Auch sehr appetitlich: Knacki m. per. grupp. ‚Gefängnisinsasse‘ (<20. Jh.). Rotwelsh nach knacken ‚verhaften‘ (vulgär nach Läuse knacken = ‚zerquetschen, knacken machen‘).
Klicken Sie die Links
Entgegen verschiedener Behauptungen über geschlechtsspezifisches Verhalten bei der Erstellung von Blogeinträgen, möchte ich hier einige Links setzen.
Wem das Original zu doof ist, dem sei folgender Beitrag empfohlen.
Erste Problemzonen entdeckt
Mit Wirkung zum 1. Januar 1973 wurde die Tonsur von Papst Paul VI. abgeschafft. Das hat das Baby anscheinend nicht mitbekommen. Das geht natürlich gar nicht. Nichts ist beim Parkspaziergang peinlicher als den anderen Müttern einen Säugling zu präsentieren, der nicht der neusten Mode entspricht.
Ich gebe doch nicht 5.000 € für den Designer-Kinderwagen aus und lege da ein unhippes Baby rein!
Zum Glück gibt es Baby-Toupet. Schließlich will ich Suri Cruise in nichts nachstehen!
Tu es aus LIEBE!
Jeder hat so seine Hobbys. Ich zum Beispiel lasse mir gerne die Füße massieren. Mein Freund sagt, ich soll dafür bezahlen und zu professionellen Masseuren gehen. Das finde ich absurd. Wo ist der Genuss, wenn ich weiß, dass ich dafür bezahlt habe?
Das ist so unaufrichtig. Ich lege wert darauf, dass mein Freund das persönlich erledigt und Spaß dabei hat.
Leider hat er eine leichte Hornhautabneigung. Er sagt, es bereite ihm Gänsehaut, sie zu berühren. Alle Versuche ihn davon zu überzeugen, dass es sich dabei um Wollust handle, schlugen bislang fehl.
In meinem Freundeskreis hörte man von diesem Dilemma und so schenkte man mir Massiersocken.
Als ich diese am Wochenende mal ausprobieren wollte, war ich mir nicht sicher, ob das meinen Freund mehr antörnen würde.